Neuer Mittelpunkt des Gemeindelebens

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Neuer Mittelpunkt des Gemeindelebens

v.l. Architekt Tobias Klodwig, Superintendentin Susanne Falcke, Pfarrerin Birgit Henke-Ostermann und Finanzkirchmeisterin Sabine Kucharz

Evangelischer Kirchengemeinde Coesfeld verlagert Gemeindeleben in die Kirche

Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, hat das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld bereits 2020 den Entschluss gefasst, das Gemeindehaus in der Rosenstraße 18 aufzugeben und die Evangelische Kirche am Markt zum gemeindlichen Lebensmittelpunkt zu machen. Durch funktionale Einbauten soll die Kirche sowohl für das Gemeindeleben als auch als Ort für Gottesdienste nutzbar gemacht werden. Jetzt wurden die Pläne für den Kirchumbau vorgestellt.

 

„Das ist unsere Pole-Position, hier direkt am Coesfelder Marktplatz“ benennt Gemeindepfarrerin Birgit Henke-Ostermann den Grund, warum sich die Gemeinde entschieden hat, die Kirche zum Mittelpunkt des Gemeindelebens zu machen. Eine „Box“ im Kirchraum ist die Idee des Münsteraner Architekten Tobias Klodwig, der sich bei einem Architektenwettbewerb mit seinen Ideen durchgesetzt und von der Kirchengemeinde mit dem Umbau der Kirche beauftragt wurde. Ein etwa vier Meter hoher Baukörper mit 60 m2 Nutzfläche wird in den Kirchraum eingebaut –er beginnt unter der Orgelempore und reicht bis zum Nebeneingang. Der soll dann zukünftig Haupteingang werden und den Zugang vom Marktplatz aus ermöglichen. Große Einzüge durch das Hauptportal zu besonderen Festtagen wie Konfirmationen sind weiterhin möglich, denn die Box kann zu beiden Seiten geöffnet werden und ermöglicht so einen Durchgang in den Kirchraum. „Durch verwendete Glaselemente wird der Blick auf Kirchendecke und Hochaltar ermöglicht, auch wenn die Türen der Box verschlossen sind“ so Klodwig. Man warte noch auf die Baugenehmigung, danach gehe es an die Feinplanungen, erläutert der Architekt. Er rechnet mit einer Baudauer von sechs bis neun Monaten und hoffe, dass die Umbauten bis Ostern 2024 abgeschlossen sein werden.

Auch die Räume hinter dem Altar werden nutzbar gemacht, so dass in der Kirche zukünftig drei Räume, Toiletten und eine Küche zur Verfügung stehen. „Wir können in der gut heizbaren Box im Winter Gottesdienste anbieten, die Konfirmanden können dort arbeiten, die Seniorinnen sich zum Kaffee treffen“, freut sich Henke-Ostermann. Außerdem könne man die Kirche auch unter der Woche, zum Beispiel zu den Marktzeiten, öffnen, und vielleicht gemeinsam mit der katholischen Gemeinde, die bereits Interesse signalisiert habe, Gesprächsangebote machen. „Kirche muss zu den Menschen kommen, wir müssen uns öffnen“, ist sie überzeugt.

 

„Die Entscheidung hat viel Mut gefordert“, gibt Finanzkirchmeistern Sabine Kucharz zu, denn natürlich gebe man das Gemeindehaus in der Rosenstraße nur schweren Herzens auf. Aber sie betont auch, dass es die einzige Möglichkeit sei, die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu gewährleisten. Das Grundstück wird derzeit in Kooperation zwischen der Stadt Coesfeld und der Kirchengemeinde mit einem großen städtischen Nachbargrundstück im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs entwickelt und vermarktet.

Mutig findet auch Superintendentin Susanne Falcke die Entscheidung der Kirchengemeinde: „sinkende Kirchenmitgliederzahlen, zurückgehende Finanzmittel – das sind die Probleme, mit denen sich alle Kirchengemeinden konfrontiert sehen, so die leitende Theologin des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. „Wir müssen sparen und uns kleinersetzen und das machen wir am besten auf innovative und kreative Weise, wie hier in Coesfeld“, so Falcke. Der Kirchenkreis unterstütze das wegweisende Projekt mit 300.000 Euro.

 

Die Pressemitteilung können Sie gerne hier herunterladen.

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